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→  ottobre 29, 2013

Die einen schreiben eine Autobiografie wenn sie älter werden, andere beschränken sich darauf, Episoden aufleben zu lassen: Um eine Erinnerung festzuhalten, vielleicht auch, um eine Liebe zu bekennen.
Meine erste Aufgabe nach dem Studienabschluss bestand im Beschaffen eines Bestandteiles, dessen Technologie für den Motor des FIAT 500 diente. Diese wies große Ähnlichkeiten mit jener aus, die im Motor des VW Käfer installiert und in einer Fabrik in Pforzheim produziert wurde. Es war damals, als ich sie kennen lernte: Die Enkel der Fabrikgründer und damit die Söhne jener, die 30 Jahre und einen Krieg (und etwas mehr) früher meinem Vater geholfen hatten, in Italien sein Unternehmen zu starten. Unsere Fabrik wurde 1942 von den Bomben zerstört, ihre drei Tage vor Kriegsende, in einem Bombenangriff, in dem ein Drittel der Bevölkerung getötet wurde. Sicher, Parallel-Leben, gleicher Beruf, gleiche Ereignisse, spielen eine große Rolle. Doch dass einige Mitglieder dieser Familie die intimsten Freunde meines Lebens geworden sind, hängt nicht nur davon ab, dass ich deren profunde Kultur und raffinierten Geschmack schätzte. Sie bedeuteten für mich auch Ausdruck des großen Deutschen Bürgertums, das eine Diktatur und zwei Kriege überlebt hatte. Pforzheim wie Lübeck.
Eines Abends, als ich von einem meiner Freunde eingeladen war, sang die Hausherrin nach Tisch Lieder. Sie war Opernsängerin gewesen und auch wenn sie sich nicht der Stehstimme einer Schwarzkopf rühmen konnte, kann ich mich an diese zu eigen gemachten Schubert und Wolf erinnern, als wärs gestern gewesen: Sie fühlten sich wie ein Teil des eigenen Lebens an, waren in die häusliche Konversation eingeführt und hatten jene der Hausmusik eigene Intimität. Zur Leidenschaft für die romantischen Lieder kam so die Liebe für die Kultur des Deutschen Bürgertums.

Das romantische Lied ist nicht die Weiterentwicklung des Volksliedes oder der Tradition der Meistersinger: Es ist ein Musikphänomen, das sich praktisch aus dem Nichts entwickelt hat. Aus der Erkenntnis dieser Tatsache soll jede Einführung ins romantische Lied ausgehen meint Mario Bortolotto in seinem gleichnamigen Buch für Adelphi (Introduzione al Lied romantico). Ich habe es schamlos geplündert und auch ohne Anführungszeichen daraus zitiert: Akute Sätze und zündende Beobachtungen verbergen fast sicher eine Schuld bei diesem Buch. Ich begleiche sie, indem ich es zur Lektüre empfehle.

Das Lied ist romantisch, und gerade weil die Romantik eine Zäsur in der deutschen Tradition bedeutet, schuldet sie der Antike nichts außer dem Namen. Die große Explosion des Sturm und Drang sprengt die Brücken mit der Kultur des alten Deutschland. Gerade dieses Bewusstsein, neu und andersartig zu sein, diese Trunkenheit von Jugend und Nationalismus, die in der Seele des Sturm und Drängers ausgebrochen sind, lässt einerseits undenkbare musikalische Formen entstehen und andererseits Echos und Erinnerungen an vergangene Zivilisationen einführen. Die Literatur der Lieder entsteht aus dieser Situation der Zwiespältigkeit, der Distanziertheit und Anziehung, welcher die Romantik ihre Existenzberechtigung verdankt. Die Romantik wörtlich als Bestätigung von spontanen und ungebremsten Gefühlen auffassen, heisst, ihre historische Bedeutung zu übersehen. Auch Elemente aus der Volkstradition fließen ins Lied (zum Beispiel aus „Des Knaben Wunderhorn“, der Reihe der Poesien und Volkslieder, die zwischen 1805 und 1809 veröffentlicht wurden; beinahe ein Jahrhundert später vertonte Mahler 24 davon); manchmal lassen sich Einflüsse aus der „leichten“ Musik beobachten: Doch das Lied gehört gänzlich zur musica culta.

Das Lied ist eine Kammer-Komposition, generell für Solostimme und Klavier und entspricht der musikalischen Lektüre eines poetischen Textes. Mythische Charaktere aus dem Volks- und Germanentum bilden in der Regel den ursprünglichen Kern. Die Wahl der Autoren und der Texte selbst eigenen sich für eine nicht-musikwissenschaftliche Analyse des Liedes. So steht im Autorenverzeichnis der von Garzanti publizierten Textsammlung Goethe an erster Stelle. Goethe ist kein Romantiker, dem Sturm und Drang eines Goetz von Berlichingen folgte schon bald eine weitsichtigere, feierlichere und tiefere Vision. Goethe aus der Zeit der Italienreise ist im berühmten Bild von Tischbein dargestellt. Er hat die Positur eines Flussgottes inne und sitzt auf einem umgestürzten, ägyptischen Obelisk neben einem griechischen Flachrelief, altrömische Architekturen stehen in der Landschaft: Alle Überreste der Antike, auf denen sich die Weimarer Klassik errichten sollte, sind dargestellt.
Dem Romantiker Friedrich Schlegel erscheint Goethe als „der erste Künstler einer total neuen Epoche“, der erste, der sich Richtung „Vereinigung von dem, was im Wesentlichen modern, mit dem, was im Wesentlichen antik ist“ bewegt. In Deutschland pulsieren die Diskussionen über die Fundamente und Modelle einer Poesie, die den neuen Beispielen für Intuition und Sensibilität entsprechen sollte, jener Sehnsucht nach dem Unendlichen, die dem griechischen Menschen fehlte. Man stellt fest, dass es in der klassischen Kunst nicht nur die von Winckelmann beschriebene „edle Einfalt und stille Größe“ gibt; Eine ganze Weile bevor Nietzsche die Analyse zu ihrer schlussendlichen Konsequenz führt (in Die Geburt der Tragödie), ist es für Friedrich Schlegel bereits deutlich, dass neben der apollinischen Perfektion immer auch die Pulsionen des Dionysos herumgeistern.
Friedrich Schillers Essay Über naive und sentimentalische Dichtung zeichnet eine Epoche. Der naive Dichter gehorcht nur der Natur und beschränkt sich darauf, die Realität zu imitieren. Naiv waren die griechischen Poeten, die „vertraut mit der freien Natur unter ihrem glücklichen Himmel lebten“. Der sentimentalische Dichter hingegen reflektiert über den Eindruck, den die Objekte in ihm hervorrufen: „Einzig auf diese Reflektion gründet die Emotion, von der er selber überwältigt wird und die es ihm gelingt, uns mitzuteilen“. Unser Sinn für die Natur gleicht jenem eines Kranken gegenüber der Gesundheit. Der sentimentale Dichter neigt zu einem Ideal, das sich nie voll und ganz erfüllen kann, er lebt in einer unendlichen Beziehung zur Natur. Deswegen ist er ein Wanderer.

Es ist eine nicht erwiderte Liebe, jene der Musiker für den Dichter. Goethe dachte, dass einzig Mozart in der Lage wäre, Faust zu vertonen. Beethoven hatte ihm 1825 vergeblich einen Verehrungsbrief geschickt, in welchem er von „der Bewunderung, der Liebe und der Hochachtung vor der Jugend“ schreibt, sich als „ständig von einem seltsamen Wunsch getrieben, Euch alles mitzuteilen, da ich ja in Euren Schriften lebe“ erklärt. Und was Schubert betrifft, war sein Brief, mit dem er unter anderem den Erlkönig begleitete, „von ergreifender Bescheidenheit und ängstlicher Erwartung“ und von solch perfekter Ergebenheit, dass es bereits an eine Identifizierung grenzte. Doch es kam ihm nicht einmal die Ehre einer Antwort zu, es wurde gar ein unangenehmes Missverständnis wegen der Namensgleichheit mit Franz Schubert aus Dresden provoziert. Dieser erklärte sich als beleidigt. Der beste Beweis der romantischen Haltung gegenüber Goethe lässt sich beobachten, wenn Fragmente seiner Dichtung in der Musik benutzt werden. Es beruht sicherlich nicht auf einem Zufall, dass Beethoven, Schubert, Schumann und Wolf Mignon’s Lied Kennst Du das Land aus Wilhelm Meister vertont haben, und dass es Liszt für Stimme und Orchester als Vorlage diente (auch Ciaikowsky, doch das tut hier nichts zur Sache). Ein Umstand, der hier das Stichwort für eine dichte Zusammenfassung von rund einem Jahrhundert Lieder ermöglicht.

Goethe befasste sich von 1777 bis 1829, also praktisch sein ganzes Leben lang, mit Wilhelm Meister und Faust; Das Lied von Mignon findet sich in Wilhelm Meisters Lehrjahren von 1796. Mignon wird als Jugendliche in Italien von einer Gruppe Zigeuner geraubt und nach Deutschland entführt. Nach einer Serie von Missgeschicken wird sie von Wilhelm, der nun ihr Wohltäter wird, befreit. In dieser Ballade bittet ihn die von Nostalgie für Italien überwältigte Mignon, sie in ihre Heimat zurückzuführen.

Mignon ist ein delikates, beinahe androgynes Wesen und verkörpert eine Art Einsamkeit und Schmerz kosmischen Ausmaßes, sie drückt deren absolute Wahrheit und gleichzeitig deren krankhafte Störung aus. Mignon ist die Stimme der reinen Poesie, des Inbegriffes der Lyrik , unfähig zu jedem Kompromiss mit der Welt; in ihr konzentriert sich alles, was das heitere Gesetz des Lebens zerstört und dessen Akzeptanz verunmöglicht, die anarchische und abnorme Leidenschaft, die Verletzung von gesellschaftlichen und von der Natur gegebenen Tabus, Verrücktheit und Kommunikationslosigkeit. Italien, das Land der Sonne und des blauen Himmels, ist die bewegte Erinnerung an eine ideale Heimat, in die Goethe selber zurückkehrte.
Goethe schreibt (III,1):
„Sie fing jeden Vers feierlich und prächtig an, als ob sie auf etwas Sonderbares aufmerksam machen, als ob sie etwas Wichtiges vortragen wollte. Bei der dritten Zeile ward der Gesang dumpfer und düsterer; das Kennst Due es wohl? drückte sie geheimnisvoll und bedächtig aus; in dem Dahin! Dahin! lag eine unwiderstehliche Sehnsucht, und ihr lass uns ziehn! wusste sie bei jeder Wiederholung dergestalt zu modifizieren, dass es bald bittend und dringend, bald treibend und vielversprechend war.”

Wilhelm bemerkt, dass beim Niederschreiben des Liedes Originalität und „kindliche Unschuld des Ausdrucks“ unwiederbringlich verlorengehen. „So viel Lebendigkeit und Wahrheit drückte sie mit dem Lied aus, dass es schien, als hätte sie es in jenem Augenblick und bei jener Gelegenheit gedichtet“: Die Wahrheit des Herzens, die das Lied direkt ausdrückt, zeigt einen erstaunlich romantischen Zug von Goethe. Es erinnert in drei Strophen an das Land, das Haus, den Berg; Die Aufforderung Dahin! Dahin! ist zuerst an den Geliebten gerichtet, dann an den Verteidiger und schließlich an den Vater.

Beethoven vertont das Lied von Mignon, indem er sich streng an die Regeln des Strophen-Liedes hält, mit sehr geringen Variationen zwischen den einzelnen Strophen und jede in zwei Teile unterteilt. Der zweite Teil ist jeweils triolisch, im Vergleich zum ersten beschleunigt, ein kurzes Klavier-Solo führt das Kennst Du es wohl?, die Dahin werden zuerst in aufsteigender Bewegung wiederholt, dann werden sie trauriger.

1815 schrieb Schubert 150 Lieder, 30 davon mit Texten von Goethe, darunter Kennst Du das Land. Formal werden die Texte sehr ähnlich behandelt: Die vier ersten Verse in zwei Teile unterteilt, der zweite Teil schneller. Die Terzinen, die bei Beethoven der linken Hand zugeteilt sind, gehen hier zur Rechten und beginnen für beide bei ein sanfter Wind und enden hier bei Dahin! Eine Passage für Klaviersolo zur Einführung von Kennst Du es wohl? Doch die Wirkung ist ganz verschieden. Schubert bricht mit der rigiden Wiederholung von Beethoven, die dritte Strophe wird in Moll verwandelt. Und mit dem Dahin!„rückt das Klavier ungehindert voran, eine unwiderstehliche Flut“, und wenn es zu Ende erscheint, geht es wieder „mit beinahe rasender und destruktiver Nostalgie los“ im aufsteigenden ff.

Das Opus 98 von Schumann ist 34 Jahre später entstanden. Beinahe vergessen die Zeit, in der das „Land wo die Zitronen blühen“ zu kennen war, als die Natur noch jene von Tischbein war, mit den Spuren der Klassik bevölkert, die der Dichter, im arkadischen Kostüm, ruhig beherrscht. Jetzt ist der Berg in seinem Wolkensteg, die grenzenlose Natur der sentimentalen Poesie, jene von Caspar David Friedrich im Mönch am Meer der Nationalgalerie Berlin.
Während es ungewiss bleibt, ob Schubert das Lied von Beethoven gehört hat, ist es mit Schumann bereits ein „dichten über die Dichtung“: Die Strophe wird nicht mehr zweigeteilt durch die Brücke des Klaviersolo, sondern sie ist ein Ganzes, das Kennst Du es wohl wird zweimal, in steigender Erregung gegen das Dahin, wiederholt, um dann in Resignation zusammenzufallen. Wenn das Lied von Schubert ein crescendo war, so schlägt jenes von Schumann wieder das Thema der Romantik vor, den Fluchtversuch zu einem Höhepunkt, dazu verurteilt, in finalen Katastrophen zu verfallen. Schuberts Mignon kann sich über die Rückkehr etwas vormachen, das Lied von Schumann ist jedoch ohne Sonne. Der undurchsichtige Zustand kann nur im Tod enden: Das Prinzip, das unser Leben romantisch macht, hatte Novalis gesagt. Goethe hat die Frage des Anfangs als geräuschvoll und festlich verstanden, Schubert hat die Intensität abgedämpft, Schumann hat sie in hoffnungsloser Langeweile erstickt. Als einziger Ausweg bleibt die Befreiung im Nicht-Sein.

Wolf nimmt den Text im Jahr 1890 wieder auf. Schopenhauer und Nietzsche haben die letzten Möglichkeiten einer Illusion, diese immer wieder aufkommenden Aussichten auf eine Rettung, entlarvt. Der Höhepunkt jeder Strophe sind die „abschließenden Bitten , aufgelöst in Hilferufe und beinahe in einem Urschrei endend, das Kennst Du es wohl fast flehend wiederholt, ruhiger, zuvorgekommen vom belebt des Klaviers, das zweite Mal mit abfallenden chromatischen Oktaven, über die mit der linken Hand angeschlagenen Terzinen. Die Schrift zieht alle Schattierungen aus dem Text heraus, alle Unterschiede des Textes in der Symmetrie der Strophen. Zum Beispiel in der Ausführung der Fragen:

Von Liszt Version für Stimme und Orchester reicht es, ein paar Anschläge zu hören, um sich bewusst zu werden, dass wir uns in einer ganz und gar verschiedenen Welt befinden: In jener der Opern Und zwar nicht in einer besonders inspirierten. Bürgerliche Intimität, der kostbarste Zug des Liedes, verliert sich hier in bürgerlicher Vulgarität, wo die Innerlichkeit des romantischen Gefühls mit Boudoir Sensibilität verwechselt wird.“¹² Die Worte stammen von Goethe und es ist nicht eine Frage von Klavier oder Orchester als Begleitung: Mahler zum Beispiel hat für Stimme und Orchester einige der schönsten romantischen Lieder geschrieben.

Die Beziehung Musik – Poesie ist nicht nur jene zwischen den Musikern und den von ihnen ausgewählten Poesien, sondern auch diejenige zwischen den Dichtern und der Musik, die für ihre Verse geschrieben wurde. Es gab jedoch auch Fälle wie Brahms, der eine gewisse Gleichgültigkeit an den Tag legte und unbekannte Dichter bevorzugte. Zur Zeit des Biedermeier haben sich viele Spannungen gemildert, die guten Deutschen in ihren altmodischen (zurückgebliebenen) Kleinstaaten waren in jeder Hinsicht friedfertig. Erst später änderten sich die Dinge.
Oft lässt sich eine Verspätung im musikalischen Geschmack gerade bei jenen Poeten beobachten, die zu dessen Herausbildung beigetragen haben. Schubert und Goethes Erlkönig wurde bereits erwähnt, mit Schumanns Liederkreis op. 24 und Heine ging es nicht besser.

Weiter kennt das Lied eine expressionistische Entwicklung mit Schönberg, Berg und Webern; und es gibt eine extreme romantische Äußerung. Wie zum Beispiel, eine unter vielen, jenen von Richard Strauss für Orchester musizierten Text von Joseph Eichendorff aus dem Jahr 1841. Thema ist das Wandern, das romantischste aller Themen. Hier herrscht jedoch nicht mehr Enthusiasmus wie bei Schuberts des Müllers Lust. Hier ist es Abend geworden, das Paar ist wandermüde: ist dies etwa der Tod?

Das Manuskript der Vier Letzte Lieder trägt den Hinweis „Montreux 9. Juni 1948“: Ein Jahrhundert nach dem Entstehen des Textes von Eichendorff (1841), wenige Jahre vor meinen Lehrjahren in Pforzheim. Das Lied ist eine zentrale Musik Art der Romantik, ohne das Lied gäbe es die Romantik nicht. Kann man behaupten, dass es ohne Romantik die moderne Deutsche Kultur nicht gäbe? Ich glaube, es ist nicht ein übertriebener Gedanke, wenn ich an die Kultur des Deutschen Bürgertums denke, die ich im Haus meiner Freunde vorfand; noch weniger, wenn ich an das kulturelle Umfeld denke, in dem Thomas Mann gelebt und das er beschrieben hat. Kann folglich die Romantik als die grundlegende Identität des modernen Deutschland bezeichnet werden? Der Schiller, der mit seiner Abhandlung „Über naive und sentimentalische Dichtung“ die Grundsätze der Romantik setzt, ist derselbe, der 1789 in Jena im Vortrag „Sparta und Athen“ leidenschaftlich die Merkmale einer liberalen, für Veränderungen und Kreativität offene Gesellschaft entwirft. Denn „wenn ein Staat die Entfaltung der Kapazitäten, die sich in jedem Menschen befinden, behindert und wenn er sich in die Fortentwicklung des Geistes einmischt, dann ist er zu verurteilen“. Die Elemente der Reaktion auf die französische Aufklärung, die in der Romantik von Beginn an vorhanden waren, werden in den Betrachtungen eines Unpolitischen verewigt, und zwar dort, wo Mann den Radikalismus dem Ideal klassischer und konservativer Prägung der Kultur deutscher Tradition gegenüberstellt. Radikalismus versteht sich hier als typisch französische und westlich intellektualistische Übung. Das war ums Jahr 1915 herum, doch es sind Themen, die auch heute, nach 100 Jahren, noch in Bewegung sind.

Wie ich schon andeutete, ist das für mich auch die Gelegenheit für eine Liebeserklärung. Ich mache sie mit den Worten, mit welchen Tonio Kröger (schon wieder Thomas Mann!) sich von seiner Freundin verabschiedet hat.
„Schelten Sie diese Liebe nicht, Lisaweta; sie ist gut und fruchtbar. Sehnsucht ist darin und schwermütiger Neid und ein klein wenig Verachtung und eine ganze keusche Seligkeit“.

Tonio Kröger saß im Süden, Italien ist nicht das Land, wohin man Mignon folgend hingeht. – Dahin! Dahin!. Es ist das Land, aus welchem man der geordneten Welt der Blonden, der Blauäugigen zuschaut. Jener bürgerlichen Welt. Die bürgerliche Welt.

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→  ottobre 28, 2013


Intervista di Federica Meta a Tommaso Valletti

Secondo l’economista “agitarsi” attorno al tema della sicurezza e dell’occupazione “è tipico di un mondo che vuol conservare lo status quo e vuole trovare pretesti da dare in pasto al grande pubblico”. Le operazioni fatte in difesa dell’italianità “servono solo a trasferire risorse”

L’italianità della rete? Un grimaldello. Lo scorporo? Avrebbe un vantaggio per il Paese, a patto che avvenga in un quadro di regole certe. Tommaso Valletti, ordinario di Economia all’Imperial College London e all’università Tor Vergata di Roma, analizza gli scenari economici e industriali legati all’operazione Telefonica.

Come giudica l’operazione Telefonica su Telco?
Per analizzarla vanno considerate tre questioni diverse tra loro: i debiti di Telco, il prezzo pagato da Telefonica e le conseguenze per Telecom Italia.

Andiamo nel dettaglio.
I debiti ci sono da oltre dieci anni, in parte per via dei giochi di potere tipici del nostro capitalismo, le famose “operazioni di sistema”. Generali, Mediobanca e Intesa Sanpaolo che nel passato si erano prestate volentieri a questo gioco, ora non sono più disposte ad investire. Per cui c’erano poche alternative alla salita degli spagnoli. Sul prezzo pagato, Telefonica ha fatto un buon affare dato che ha acquisito il controllo di Telco con pochi spiccioli. Ma questo lo consente la legge italiana sull’Opa che non tutela affatto gli azionisti di minoranza.

Le conseguenze per Telecom quali saranno a suo avviso?
La compagnia dovrà probabilmente dismettere, per motivi antitrust, le attività in Sud America. Ovviamente queste operazioni non avranno ricadute dirette sull’Italia, trattandosi di mercato separati. Ma comunque spiegano l’interesse di Telefonica per Telecom. Analizzando il mercato italiano, invece, non mi aspetto grandi cambiamenti: Telefonica, dal punto di vista industriale, è una società simile a Telecom Italia, più grande forse, ma con un volume di indebitamento simile. Le sinergie tra mercati sono poche, visto che le due società operano su mercati con connotazione geografica molto spinta. Semmai, se il mercato riconoscerà a Telefonica un minor rischio rispetto a Telecom Italia, il costo del capitale potrebbe diminuire e gli investimenti crescere un pochino.

L’operazione ha riacceso il dibattito sull’italianità della rete. Secondo lei ha un senso difenderla?
Assolutamente no. Gli spauracchi che si agitano sulla sicurezza e sull’occupazione sono tipici di un mondo che vuol conservare lo status quo e trova pretesti da dare in pasto al grande pubblico. È talmente ovvio che tutte le operazioni per difendere l’italianità che abbiamo fatto sino ad oggi – Alitalia in testa – non hanno comportato altro che il trasferimento di risorse dalla tasche dei cittadini a quelle di qualche gruppo privato.

Ma perché ci ricaschiamo ogni volta, allora?
Ci deve essere un errore di comunicazione o di informazione. Nel caso specifico non cambia nulla sulla sicurezza delle rete, checché ne dica il Copasir. Voglio dire che se la rete era già poco sicura, lo rimane. E poi mi pare che la memoria sia corta: problemi di sicurezza ce ne sono stati durante la gestione dell’italianissimo Marco Tronchetti Provera.

Altro tema sotto i riflettori è lo scorporo della rete. Ha ancora un senso strategico e/o economico?
Lo scorporo non ha un senso strategico per TI perché è l’asset non replicabile più importante che possiede, anche se ovviamente tutto dipende dal “prezzo”: se venisse “strapagata” la rete, ovvio che gli azionisti ci guadagnerebbero. Potrebbe avere un senso economico per il Paese: senza separazione vi è il rischio che l’operatore integrato verticalmente metta in atto comportamenti anti-competitivi nei confronti dei rivali a valle; cosa puntualmente sanzionata dall’Antitrust. Con la separazione invece questi comportamenti verrebbero meno. Detto questo, i problemi che vedo legati allo scorporo superano i vantaggi.

In che senso?
Bisogna chiedersi chi stabilisce il prezzo? A chi spetta il controllo della rete separata? Sotto quali regole di accesso? Domande regolarmente eluse nel dibattito attuale, perché tacciate di mera “tecnicalità”, ma talmente importanti da non poter avviare alcuna discussione altrimenti. Uno scorporo così vago non lo considero altro che un modo di ripianare debiti privati con risorse pubbliche – nel caso il pubblico si presti a partecipare in qualche modo, lasciando eventualmente il controllo effettivo della rete nelle mani di TI – senza risolvere alcun collo di bottiglia. Le operazioni di scorporo sono delicatissime e hanno bisogno di tempo, esperienza e risorse di altissima qualità. Non mi sembra ci siano i presupposti nel nostro paese.

I sindacati chiedono di non fare lo spin off, ma di puntare ad un aumento di capitale, anche riservato a Cdp. La proposta può avere un senso?
Non credo che la Cdp abbia le competenze per gestire una rete nazionale. E mi si perdoni il leit motiv: Cdp è esattamente il canale che serve alla classe politica affamata di spazi da occupare e nomine da controllare.

È partito l’allarme occupazione. C’è il rischio di perdere posti di lavoro?
Dipende dagli investimenti: se questi salgono, anche l’occupazione ne potrà risentire positivamente. Non mi aspetto molto da Telefonica, ma sono leggermente ottimista. Non posso dimenticare che gli investimenti di Telecom negli ultimi anni son stati sotto la media europea, quindi spero che si possa invertire questo andamento. Basta prendere statistiche “neutrali”, e non di parte: secondo la Digital Agenda Scoreboard 2013 della Commissione Europea, l’Italia è ultima come rapporto Capex/ricavi tra i 18 paesi analizzati (12,2%, la metà del Regno Unito ndr). Siamo anche ultimi come copertura della Nga e sempre nella parte molto bassa della classifica per la penetrazione della banda larga. Solo nel mobile ce la caviamo bene.

Governo e Parlamento stanno lavorando – rispettivamente – alla golden power e alla revisione della legge sull’Opa. La strategia scelta per stoppare Telefonica la convince?
La legge sull’Opa andrebbe cambiata, a prescindere dall’operazione Telefonica. Sulla golden power il mio giudizio è negativo. L’interferenza politica è una delle cause dei nostri mali. Ma mette tutti d’accordo: capitalisti indebitati che non rischiano di proprio, sindacati che proteggono le proprie posizioni, il grande pubblico male informato che cerca rassicurazioni. Arriva la politica che fa da deus ex machina e salva l’italianità Un copione già visto. La golden power, dunque, non fa altro che guadagnare del tempo per cercare di trovare anche questa volta la “soluzione di sistema”.

→  ottobre 24, 2013


Adriano Prosperi
Col processo e con la condanna di Priebke l’Italia aveva dato una lezione di civiltà giuridica al mondo intero. Non vendetta, solo giustizia: una regolare estradizione dell’assassino delle Ardeatine dall’Argentina, un processo, la sentenza. E dopo la condanna la concessione dei benefici dell’età. Così l’antico capitano delle SS ha potuto muoversi tranquillamente per Roma in mezzo agli eredi delle sue vittime. Ne ha fatto uso per rivendicare un miserabile orgoglio di soldato e per negare l’ingranaggio di morte di cui era stato un piccolo anello. Dietro di lui intanto altri pensavano a come farne un’icona politica dopo il vicino decesso. A favore del disegno c’era la prevedibile benedizione della Chiesa e il consueto facile perdono italico. Ma stavolta dall’alto di quel Vaticano che non aveva visto il rastrellamento degli ebrei del 1943 qualcuno ha visto il disegno e ha inceppato il meccanismo. E subito dopo l’onore dell’Italia civile è stato salvato dal popolo di Albano Laziale. È fallito così il tentativo di una burocrazia cieca e di un manipolo di antisemiti in tonaca di inscenare una celebrazione del morto e del nazismo nei luoghi bagnati dal sangue delle vittime. Ma da qui le cose hanno preso la strada sbagliata. Dopo la collera immediata e sacrosanta del popolo di Albano è subentrata quella dei poteri statali, dei partiti, dei rappresentanti della comunità ebraica. Ora, l’ira è ottima consigliera quando si deve reagire all’ingiustizia: ma non è con l’inchiostro dell’ira che si possono scrivere le leggi. Una legge è qualcosa che si scrive con attenzione, pensando a quello che ne deriverà. Non si legifera a furor di popolo. Non per questo sono state create costituzioni liberali e rappresentanze elettive. Invece stavolta, a caldo, alla vigilia del 16 ottobre, è stato proposto in Parlamento un emendamento all’art. 414 del codice penale che estende la pena del carcere (da uno a cinque anni), già prevista per i colpevoli di apologia e istigazione di delitti anche a chi nega l’esistenza di crimini di genocidio o contro l’umanità. Ora, di leggi sbagliate ce ne sono tante in Italia: e siccome si ricorre sempre e solo al carcere abbiamo in Italia la vergogna di carceri orrende che scoppiano di abitanti. Ma questa non è solo una legge sbagliata: una norma penale contro un reato di opinione non può entrare nel codice di un paese erede dei principi dell’Illuminiperasmo senza alterarlo in modo sostanziale. Quanto agli effetti di una simile legge basta guardare ai paesi che ne hanno già di simili. È bastata una sentenza austriaca contro David Irving per fare di un sedicente storico che nessuno prendeva sul serio in Inghilterra, un martire della libertà di pensiero. Il suo caso ha fatto scuola. Nella civiltà dello spettacolo ci sono legioni di aspiranti alla “visibilità” pronti a imitarlo. Lo scandalo è la via universale al successo. Una condanna per negazionismo è oggi un buon biglietto d’ingresso sul palcoscenico televisivo della cultura di massa. I più furbi lohanno capito subito: lo mostrano gli echi a caldo del caso Priebke. E dietro l’intellettuale che invoca il suo superiore diritto a dubitare ci sono masse di analfabeti civili stufi di rituali di una memoria subìta. Non per niente Georges Bensoussan ha scritto che «oggi la Shoah è talmente commemorata da generare insofferenza». Bisogna dunque, secondo lui, che dalla politica della memoria si passi alla politica della storia. Ebbene, proprio questo e non altro è il punto. Oggi con la scomparsa della generazione dei sopravvissuti ai lager sta venendo meno la loro opera di “testes veritatis”: un’o- preziosa, svolta vincendo resistenze profonde, sfidando la distrazione e il rifiuto di un mondo che già all’altezza del 1945 era preso da altre cose e voleva solo voltare pagina. Con altri strumenti si dovrà dunque affrontare la minaccia della dimenticanza e della negazione: due facce della stessa realtà, anche se la menzogna del negazionismo è immensamente più grave perché è la continuazione con altri mezzi della strategia nazifascista. Non fu per caso se notte e nebbia avvolsero lo sterminio: cancellare le tracce, disperdere le ceneri, furono le strategie di una deliberata amputazione della memoria. Se le potenze dell’Asse avessero vinto, se a Stalingrado i russi non avessero resistito, vivremmo in un mondo che non saprebbe nulla della Shoah. Non è andata così: e oggi nel mondo risollevatosi a fatica dall’abisso c’è una diffusa coscienza di ciò che ci spetta. Sappiamo che la memoria dell’accaduto, la conoscenza e lo studio infaticabile dei fatti sono la sola fragile difesa di una specie umana che non voglia ricadere nell’orrore. E, nonostante l’opinione diffusa, va detto che questo riguarda in particolare gli italiani. L’autoassoluzione che ci siamo generosamente impartiti ha lasciato tutto il peso dell’antisemitismo e della Shoah sulle spalle tedesche. Che cosa fecero o non fecero le autorità politiche e le guide religiose del paese mentre si scivolava sul piano inclinato della caccia all’ebreo e dello sterminio? Qui la ricerca è appena cominciata: non tutti gli archivi sono aperti, ma già, grazie per esempio alle scoperte di Giorgio Fabre e alle più recenti indagini di Lucia Ceci, è possibile rispondere alla domanda di come Mussolini riuscisse a tacitare Pio XI e a tirarsi dietro la Chiesa nell’operazione delle leggi razziali del 1938. Un’operazione con cui l’Italia fascista batté nel tempo la Germania. Quelle leggi ebbero il primo banco di prova nella scuola. Da qui dunque bisogna ripartire, dal luogo dove tutto è cominciato. Una scuola pubblica rinnovata, un sistema di conservazione e trasmissione di memorie e saperi – biblioteche, archivi, formazione di ricercatori e insegnanti – potrebbero essere le armi per far fronte al negazionismo e più ancora alla labilità della memoria dei popoli e degli individui. Ma l’impresa di una campagna di alfabetizzazione civile di un popolo inebetito dal consumo televisivo non è né facile né popolare. Più facile varare un’altra legge inutile.

→  ottobre 24, 2013


di Michael Stürmer

In Germania la negazione dell’Olocausto è punibile dal diritto penale, altrove no. Entrambe le soluzioni hanno importanti argomenti dalla loro parte. La libertà d’opinione è un bene prezioso, e segna la linea di demarcazione tra democrazia e dittatura. La dittatura non può sopportare opinioni devianti e nasconde verità scomode nella “neolingua” di Orwell. La democrazia segue certo il modello del mercato delle opinioni dove alla fine vince la verità e null’altro che la verità. Ma ildiktatdella political correctness, per essere onesti e franchi, non le è ignoto. La favola dei nuovi abiti dell’imperatore trova il suo posto da qualche parte tra democrazia e dittatura. La dittatura annuncia che l’imperatore indossa gli abiti più belli, la voce d’un bambino constata che l’imperatore è nudo. Ma lasciamo da parte favole antiche e nuovi costumi: la libertà d’opinione finisce, ove comincia ildiktat dei fatti. O almeno così dovrebbe essere, e invece non è così. L’ex presidente iraniano Mahmud Ahmadinejad, il quale, ossessionato dall’odio non si limitava a giochi e parole, combinava la minaccia di annientamento nucleare contro lo Stato d’Israele con l’affermazione che non ci fosse mai stato un Olocausto, che tutto fosse stato nul-l’altro che un’invenzione sionista. Il suo successore Rohani, che sembra o è considerato il più civile tra gli ayatollah al potere, ha intanto rinunciato a mobilitare sul tema Israele, per non disturbare i negoziati sui controlli sugli armamenti nucleari e sulla riduzione delle sanzioni. Non è un nuovo passo nel processo d’approfondimento, eppure il possesso della vertià, della semiverità o della menzogna è in ogni momento un’arma nello scontro tra opinioni e poi nell’uso delle armi. Il negazionismo dell’Olocausto, ideologia statale in Iran e in parte del mondo arabo, mobilita i guerrieri della Jihad, aiuta a istituire dittature militari e cementa l’unità ideologica, là dove altrimenti già da tempo guerre civili avrebbero distrutto tutto. La Siria è l’ultimo esempio. Può la democrazia perseguire penalmente la negazione pubblica del genocidio industriale degli ebrei? E dovrebbe farlo? Il pericolo è che i negazionisti dell’Olocausto parlino con disprezzo del divieto loro imposto, e lo trasformino in presunta prova che una scomoda verità viene nascosta e coperta. Ma allo stesso tempo, comunità o società democratiche non possono permettere che la propaganda assassina circoli liberamente. L’odio razziale come follia individuale, tranne in casi estremi, è pressoche impossibile vietarlo, ma è ben possibile proibirlo come forza che consente di costituire partiti e movimenti politici. Ciò vale anche se ci proiettiamo verso l’esterno. Per Konrad Adenauer, Padre della Patria, nulla era più importante che il conquistare fiducia. Non soltanto la fiducia dei tedeschi nella democrazia liberale, bensì ancor di più la fiducia dei vicini verso la Germania. A tale scopo non bastarono né il Piano Marshall né la politica di “benessere per tutti” di Ludwig Erhard: ci volle anche da noi un processo di civilizzazione del discorso politico. Certo, Adenauer permise a molti ex “camerati” di restare o tornare attivi nella vita pubblica. Ma alla condizione di chiamare Crimini i Crimini de nostro passato. La libertà d’opinione, nei fatti, è un bene supremo della democrazia. Ma ha i suoi confini là dove lo Stato di diritto e la democrazia sono in pericolo.

→  ottobre 24, 2013


Intervista di Simonetta Fiori a Riccardo Pacifici

«Perché vogliamo la legge? È necessario fissare con chiarezza dove sta bene e dove sta il male. E se anche non servirà a fermare i negazionisti, può funzionare da monito per i più giovani». Riccardo Pacifici, presidente della comunità ebraica di Roma, illustra le sue ragioni. «Vorrei anche ricordare che l’Italia arriva come fanalino di coda dopo ben quattordici paesi. I primi furono Germania, Austria e Francia. Può sfuggire alla legge proprio il paeseche ha partorito il fascismo e le leggi razziali?».
Una delle obiezioni riguarda l’efficacia del provvedimento. I negazionisti sono farabutti, ma la legge è un argine debole.
«Le leggi non risolvono i problemi. Il crimine non è stato debellato nei paesi dove vige la pena di morte. E nonostante il furto sia reato, in Italia e anche altrove si continua a rubare. Le leggi però fissano dei paletti. E oggi, con la recrudescenza dell’antisemitismo, serve a fissare uno spartiacque tra qual è la parte del bene e qual è la parte del male. Penso al vasto pubblico degli spettatori indifferenti e ignari. E penso ai più giovani, che poco sanno: il reato di negazionismo potrebbe indurli a una riflessione».
Non c’è il rischio di fare pubblicità a tesi ignobili? Là dove la legge è stata approvata, i processi sono stati formidabili tribune mediatiche.
«Ben vengano i processi, se servono a far parlare di quel che accadde settant’anni fa. Il dibattimento sul boia delle Fosse Ardeatine è servito a tante persone per approfondire pagine di storia altrimenti dimenticate. Così i processi contro i responsabili delle stragi nazifasciste in Italia: perfino io ho scoperto episodiche ignoravo».
Ma un conto sono i processi contro i responsabili dei crimini, un conto i processi contro chi li nega. Si rischia di farne dei martiri.
«È importante che comunque si continui a parlare dello sterminio. È necessario soprattutto ora che vengono a mancare i sopravvissuti. Sono stato pochi fa giorni ad Auschwitz, e purtroppo per ragioni di anagrafe e di salute molti degli ex deportati sono dovuti restare a casa. Le assicuro che è davvero un’altra cosa: parlare con loro e senza di loro».
Non pensa che la scuola serva più di una legge?
«Ma è evidente che i tribunali non sostituiscono l’azione di prevenzione fatta dalle scuole, che resta comunque prioritaria. Il reato ha però un valore simbolico forte. E poi dovremmo adottare verso i siti che predicano negazionismo e odio razziale le stesse misure adottate nei confronti dei siti pedopornografici. L’accostamento può suonare sacrilego, ma serve per far capire che ci sono le condizioni per intervenire concretamente».
Molti intellettuali anche ebrei si oppongono alla legge per una ragione di principio: non si può limitare la libertà intellettuale.
«Sì, sono contento che ci sia questa discussione. In realtà noi sosteniamo la legge non per soffocare la libertà di opinione, ma per impedire che i negazionisti entrino nelle università italiane – come purtroppo è già accaduto – o nelle sedi istituzionali. Quando Faurisson fu invitato dall’università di Teramo, per fermarlo occorsero l’intervento di un bravo rettore e perfino l’ordinanza di un questore coraggioso. Con una legge, ci sentiremmo più tutelati ».
Cosa pensano gli ex deportati di questa nuovo provvedimento?
«Tutti quelli che ho sentito sono favorevoli. Con l’unica eccezione di Piero Terracini. Ma è stato lo stesso Terracini a dire: io non so perché neghino. So per certo che, se fossero vissuti settant’anni fa, sarebbero stati dalla parte dei carnefici. Anzi: sarebbero stati essi stessi carnefici. In poche parole, ha detto tutto».

→  ottobre 23, 2013


di Salvatore Bragantini
Telecom Italia (TI), con margini ancora alti ma grandi debiti, non è cosa per azionisti deboli quali Banca Intesa, Generali e Mediobanca. Il controllo di TI tramite la finanziaria Telco gli scottava in mano e lo cedono alla spagnola Telefonica. Questa però non pensa a svilupparla investendo anche in Italia, ma a spolparla pro domo sua in America Latina.

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